Verstehen der Diskrepanz
BENGALURU, 23. Juli – Im Herzen einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt regt sich eine tiefe Besorgnis. Eine neue Umfrage von Reuters zeigt erhebliche Diskrepanzen in den offiziellen Arbeitslosendaten Indiens. Laut prominenten Ökonomen unterschreitet die von der Regierung gemeldete Arbeitslosenquote die Realität erheblich und deutet darauf hin, dass die tatsächlichen Zahlen doppelt so hoch sein könnten wie die gemeldeten 5,6 %.
Wachstum ohne Arbeitsplätze?
Indiens robustes jährliches Wachstum von 7,4 % zu Beginn des Jahres 2025 verdeckt einen schwerwiegenden Mangel – es gelingt nicht, angemessene Beschäftigungsmöglichkeiten für die wachsende junge Bevölkerung zu schaffen. Die Diskrepanz zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzschaffung bleibt ein umstrittenes Thema, da Experten argumentieren, dass die Definition von „Beschäftigung“ die Grenzen verwischt und selbst minimale Tätigkeiten als Beschäftigung angesehen werden.
Bedenken der Ökonomen: Mehr als nur Zahlen
Bemerkenswerte Stimmen aus der wirtschaftlichen Landschaft, wie Professor Pranab Bardhan von der UC Berkeley, warnen vor allzu optimistischen Beschäftigungsstatistiken. „Es ist Staub in den Augen“, bemerkt er und unterstreicht, wie aktuelle Datenpraktiken schwerwiegende Beschäftigungsprobleme unberührt lassen. Das indische Ministerium argumentiert für die Glaubwürdigkeit seiner Daten, dennoch bleibt die Debatte über die statistische Darstellung bestehen.
Wahres Bild der Beschäftigung
Traditionell zählte Indien informelle und Subsistenzarbeit als Beschäftigung, was Vergleiche mit internationalen Standards verzerrte. Es ist nicht nur eine akademische Debatte; der ehemalige Gouverneur der Reserve Bank of India, Duvvuri Subbarao, betont die dringende Notwendigkeit, über das Finanz- und IT-Sektor hinaus vielfältige Arbeitsplätze zu schaffen. Stattdessen fordert er einen Fokus auf die Herstellung, um die arbeitsintensiven Chancen zu bieten, die das Land überdenkt.
Neubewertung der Beschäftigungsstrategie
Anhaltende Unterbeschäftigungsprobleme offenbaren stagnierende Löhne, die die Wohlstandsnarrative widersprechen, die mit zunehmender Milliardärspräsenz verbunden sind. Experten plädieren für einen Politikwechsel – Priorität auf umfassende Bildungsverbesserungen, Förderung privater Investitionen und Überholung regulatorischer Hindernisse. Professorin Jayati Ghosh betont die Notwendigkeit der Erzeugung hochwertiger Beschäftigungsgelegenheiten, ein Gefühl, das von zahlreichen Ökonomen widerhallt.
Politische Schwenks: Was kommt als Nächstes?
Lösungen beinhalten eine Neubewertung der Erzählung. Santosh Mehrotra von der Universität Bath betont das Aufgeben unwirksamer Anreize wie dem PLI-Schema. Die Herstellung hält den Schlüssel, behauptet er, mit einem breiten Ansatz statt selektivem Eingreifen. Laut Reuters kann die Neuausrichtung der Politik den Weg für einen gerechten Arbeitsmarkt ebnen und sicherstellen, dass Indiens Jugend einer wohlhabenden Zukunft entgegensehen kann.